Vorbei sind die Zeiten, in denen Google für alle Suchanfragen immer 10 organische Suchergebnisse lieferte.
Organische Suche bedeutet übrigens: Suchergebnisse, die ohne Einfluss von Geld (Werbeanzeigen) aufgrund eines Suchalgorithmus quasi natürlich gerankt werden.
Wer damals bei den unbezahlten Suchergebnissen auf Platz 1 war, konnte sich ziemlich sicher sein, wirklich ganz oben im sichtbaren Bereich (above the fold) gelistet zu sein.
Ein Scrollen nach unten war daher nicht notwendig, um zu den organischen Suchergebnissen zu gelangen.
Ehrlicherweise muss ich sagen, dass es immer noch Suchanfragen gibt, für die keine Werbung erscheint.
Jedoch sind diese Suchanfragen kommerziell zumeist eher uninteressant, da kaum oder gar keiner Werbung für diese Keywords bucht.
Wenn es aber um kommerzielle Suchanfragen geht, ist eines sicher: es werden ganz oben über den unbezahlten Suchergebnissen Anzeigen platziert.
Nehmen wir an, du führst die organische Suche mit einer kommerziellen Suchanfragen auf Platz 1 an. Hast du jetzt wirklich die erste Suchergebnis-Seite der SERPs (SERP: Search Engine Result Pages) durch dein Nummer 1 Ranking bei der organischen Suche erobert? Leider stehst du aber als Spitzenreiter für die organische Suche nicht automatisch ganz oben auf der ersten Seite. Das heißt, da kann dann noch einiges vor deinem Suchergebnis auftauchen.
Du bist unter Umständen, wie folgendes Bild, zeigt nur auf „Platz 8“ der ersten Seite. Denn es tummeln sich vor deinem 1. organischen Platz noch 4 Google Ads Anzeigen und ein Local 3 Pack mit drei lokalen Einträgen.
Mit dem Wegfall der rechten Google Adwords Spalte (heute Google Ads) Ende Februar 2016 ist für Suchbegriffe mit hohem Wettbewerb sogar ein vierter Werbeplatz für eine Anzeige bei der bezahlten Suche über den organischen Suchergebnissen hinzugekommen.
Wird deine Webseite in den organischen Suchergebnissen aufgrund von Title Tag, Meta Description oder URL schlecht im Suchergebnis repräsentiert, dann wird es dringend Zeit ab sofort positiv in den Suchergebnissen aufzufallen.
Die folgenden Praxis Tipps sollen dir helfen, dass mehr organischer Traffic in der organischen Suche für deine Suchergebnisse rausspringt.
Organische Suche mit Longtail erobern
Bevor du mit der Optimierung deiner Suchergebnisse startest, solltest du deine Keywords so wählen, dass du überhaupt eine Chance hast ganz vorne auf der ersten Suchergebnis-Seite gefunden zu werden.
Angenommen du hast es in der organischen Suche mit dem generischen Keyword „Fahrrad“ mit extrem aufwendiger und langwieriger Optimierung auf Platz 23 geschafft. Das bringt dir vielleicht Ruhm und Ehre, dass du es alleine so weit nach oben geschafft hast, aber vermutlich bringt dir das nicht den Erfolg für dein Projekt, wie du insgeheim gehofft hast.
Zum einen ist der Streuverlust sehr hoch, da du nicht weißt mit welchem Hintergedanken der User nach „Fahrrad“ gesucht hat.
Das Ziel generische Keywords wie „Fahrrad“ auf die ersten organischen Top Platzierungen der organischen Suche zu optimieren, kann ohne ausreichend finanzielle Mittel und Manpower zum hoffnungslosen Unterfangen werden.
Es sei denn du bist schon seit längerem ein Big Player auf diesem Gebiet und dominierst bereits die organischen Suchergebnisse.
Wer im E-Commerce eine Chance auf konversionsstarken organischen Traffic ohne gigantische Investitionen verzeichnen will, kommt mit spezielleren Suchanfragen (Longtail) wie „fahrrad 26 zoll günstig kaufen“ schneller und effektiver zum Ziel.
Mit Sonderzeichen die Klickrate erhöhen
Mit gut dosierter Menge an Sonderzeichen kannst du im Title Tag und in der Meta Description für ein Mehr an Aufmerksamkeit sorgen.
Geschickt eingesetzt führen Sonderzeichen zu so manchem Klick mehr auf die eigenen Suchergebnisse mehr und erhöhen so deine Klickrate.
Jetzt denkt der Elefant im Porzellanladen, dann packe ich die Meta Description doch schön voll nur mit diesen schönen Zeichen.
Übertreibe es nicht, denn das würde nach hinten losgehen.
Beim Title die User nicht vergessen
- Der Title enthält weit vorne links das gesuchte Keyword
- Gut lesbar, das heißt sinnvoller Text für die User (keine sinnlose Aneinanderreihung von Keywords)
- Enthält Call to Action (zum Beispiel „jetzt informieren“)
Manchmal ist es notwendig eine Neugier beim User zu erwecken, langweilige Titles, die man überall sieht, können nicht ausreichen.
Provokante Überschriften, die neugierig machen, Emotionen hervorrufen, aber auch nicht über das Ziel hinausschießen, können deine Click Through Rate positiv beeinflussen.
Wenn deine Webseite dann auch noch hält, was sie verspricht und nicht langweilige, einfach wiedergekäute Infos enthält, hast du es einfach richtig gemacht. Gratulation!
Halte die URL kurz und relevant
Die Tipps für die URL im Suchergebnis:
- Die URL ist kurz und relevant
- Sprechende URL statt dynamischer URL
- Bei großen Website wird die Position in der Seitenhierarchie gezeigt
Die Meta Description darfst du nicht ignorieren
Tipps für Meta Description:
- Optimal, wenn du eine Antwort auf die Frage eines Users geben kannst
- Relevanz erzeugen, ist das Keyword der Suchanfrage in der Meta Description enthalten, dann ist dein Suchergebnis relevant.
- Call to Action einbauen, damit der User zum Klicken animiert wird.
Bewertungen als Eyecatcher
Wenn für deine Webseite eine Einbindung von Bewertungen sinnvoll ist, dann kannst du mit Rich Snippets für Bewertungen für einiges Mehr an Aufmerksamkeit sorgen.
Sind die Bewertungen echt und durch aus positiv, solltest du auf jeden Fall darüber nachdenken diese einzubinden.
Organische Sitelinks als interne Sprungmarke
Wenn du einen sehr langen Blogpost schreibst, kann es sinnvoll sein, die wichtigen Bereiche am Anfang des Beitrags in eine Art Inhaltsverzeichnis zusammenzufassen.
Das Inthaltsverzeichnis beinhaltet Links mit internen Sprungmarken zu den Übeschriften der entsprechenden Bereiche.
Was macht die internen Sprungmarken aber so wertvoll für Darstellung deines Suchergebnisses in der organischen Suche?
In der Suche werden die internen Bereiche als Sitelinks angezeigt.
Wenn ein User auf einen dieser Sitelinks klickt, gelangt er sofort auf die mit der internen verlinkten Sprungmarke verknüpfte Überschrift.
Einfache Lexikalische Infos überdenken
Google will Usern auf schnellstem Wege die Anwort auf Fragen geben.
Inzwischen macht sich Google bei bestimmten einfachen Informationen, die man auch im Lexikon nachschlagen kann, nicht mehr von Webseiten abhängig, sondern liefert selber die Infos.
Ein Beispiel:
User googelt „Wie alt werden Schäferhunde“.
Ruck zuck spuckt Google gleich als erstes seine eigene Antwort aus.
Für Informationsportale, die genau solche Informationen liefern, mag ein Umdenken notwendig sein wie und ob solcher Content zur Verfügung gestellt wird.
Wird viel Zeit und Geld investiert in Informationsportale, die allgemein zugängliche Daten auf ziemlich einfach ohne individuellen Content ausliefern, dann stelt sich die Frage, ob das noch sinnvoll ist.
Werden jedoch solche lexikalischen Daten mit individuellen Content erweitert, den Google nicht so einfach aggregieren kann, hat dies eine bessere Zukunftsperspektive.
Daten, die Google schon selber ausgibt:
- Wetter
- Flüge
- Kinoprogramme
- Öffnungszeiten
Hmm, freuen sich darüber Öffnungszeiten Portale?
Die Idee ein Erfinder Portal nur einfachen mit Daten wie „wer hat … erfunden“ zu füllen ist wohl nicht eine so tolle Idee.
Im Knowledge Graph erscheinen
Der Knowledge Graph veränderte 2012 den Look der Suchergebnisse.
Zum Beispiel werden zu Suchanfragen mit historischem Hintergrund auf der rechten Seite auf der 1. Suchergebnis-Seite Informationen aus Wikipedia extrahiert und kompakt angezeigt.
Wenn du als Person oder deine Business noch nicht sehr bekannt sind, dann hast du aber trotzdem die Chance im Knowledge Graph zu gelangen.
Googelt jemand deinen Webseiten Namen oder deinen Firmennamen, dann kannst du mit bestimmten Maßnahmen auf deiner Homepage dafür sorgen, dass du dann wie in folgender Grafik mit Logo, Namen und weiteren Infos erscheinst.
In WordPress kannst du übrigens Mit Hilfe des Yoast Plugins WordPress SEO mit wenigen Einstellungen für deine Knowledge Graph Suchergebnis Ansicht sorgen.
Eine Google+ Seite zur Verknüpfung mit deiner Website ist auch notwendig, um weitere Daten wie Adresse und Öffnungszeiten zu hinterlegen.
In Yoast sind folgende Schritte zu erledigen:
- Yoast SEO: Allgemeine Einstellungen wählen
- Den Reiter Firmen Information klicken
- Name der Website eintragen
- Firma oder Person wählen
- Firmenname eintragen
- Logo hochladen
- Social Yoast SEO
- Aktiviere „Füge Google+ Post Meta Daten hinzu“
- Mit Google+ Publisher URL deiner Google+ Seite verknüpfen
Du kannst übrigens in jede beliebige Webseite im HTML <head> Bereich den folgenden Code zur Übergabe der Daten an den Knowledge Graph einbinden. Es wird inzwischen ld json statt Standard HTML Code verwendet, da dies viel besser für die Ladezeit der Webseite ist.
<script type="application/ld+json">
{
"@context": "http://schema.org/",
"@type": "Organization",
"url": "http://www.example.com/",
"logo": "https://audiotyped.de/seo/wp-content/uploads/sites/5/2018/05/sv-logo.png"
}
</script>
Fazit
Das Layout der Google Suche ändert sich ständig. Was dein Ranking betrifft, magst du mit Hilfe von Suchmaschinenoptimierung die organische Suche mit viel Aufwand und Schweiß erobert haben. Das heißt aber leider nicht gleichzeigig automatisch, dass die User auf dein Suchergebnis klicken und somit auf deine Webseite gelangen.
Wenn du aber deine Daten für den Knowledge Graph richtig aufbereitest, die Chancen der Einbindung von Rich Snippets erkennst, bei Title Tags den Spagat zwischen User-Ansprache und Keyword-Einsatz schaffst und in der Meta Description Call To Action nutzt und relevant bist, dann bist du auf dem richtigen Weg User auf deine Webseite abzuholen.
Nichtsdestotroz ist es gefährlich nur auf eine Traffic-Quelle zu setzen, es gibt keine Garantie dafür, dass Google immer organischen Such-Traffic auf deine Webseite schickt.
Ein stabilier Besucherstrom anderer Traffic-Quellen wie Bing, Webseiten-Verweise uvm. helfen dir das Risiko eines Traffic Knockouts zu senken.
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